AG geisteswissenschaftliches Forschungsdatenmanagement (AG gwFDM) im Verband DHd
vormals AG Datenzentren | umbenannt auf der DHd2024
Die Digital Humanities sind wesentlich durch projektbasierte Forschungsaktivitäten gekennzeichnet. Durch deren zeitliche Begrenzung stellt sich das Problem der nachhaltigen Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Forschungsdaten. Was passiert, wenn Projekte enden? Wie können die entstandenen Daten archiviert werden? Wie können die Ergebnisse der Forschung dauerhaft zur Verfügung gestellt werden?
Um diese Fragen zu beantworten, wird seit einiger Zeit an verschiedenen Orten am Aufbau von Datenzentren für die Geisteswissenschaften gearbeitet. Methodisch knüpfen sie an die schon länger laufenden Aktivitäten zum Beispiel zur Langzeitarchivierung von Daten oder zum allgemeinen Forschungsdatenmanagement an, gehen über diese Problemfelder aber noch hinaus. Eine der Grundlagen dieser Aktivitäten bezieht sich auf die Spezifik geisteswissenschaftlicher Forschung, die durch das Modell erhobener und archivierbarer Primärdaten auf der einen Seite und publizierbarer Ergebnisdaten auf der anderen Seite nicht hinreichend beschrieben ist. Die Arbeit zum Beispiel mit digitalen Repräsentationen kultureller Artefakte, bei denen Historizität und Kontextualität eine entscheidende Rolle spielen und die Gegenstand fortlaufender Erschließung, Beschreibung und Annotation sind, führt zu einem anderen Aufgabenspektrum als dies bei anderen Fachbereichen oder generischen Datenarchiven der Fall ist.
Neben der kontinuierlichen Pflege der archivierten Ressourcen haben zum Beispiel die Sicherstellung ihrer Zugänglichkeit über Präsentationssysteme und offene Schnittstellen eine besondere Bedeutung. Erst diese erlauben einen direkten Zugang zu umfassenden Ressourcen und einzelnen digitalen Objekten, die dann wiederverwendet, verlinkt, weiter angereichert, und im Sinne eines “Repurposing” in neue Kontexte einbezogen und dort genutzt werden können. Nur dadurch können die aufzubauenden Informationsinfrastrukturen dem Anspruch eines offenen Lebenszyklus von Daten, der auch über enge projektbezogene Entstehungszusammenhänge und über Disziplingrenzen hinausreicht, gerecht werden.
Die Arbeitsgruppe Datenzentren führt die laufenden Aktivitäten an den verschiedenen Standorten zusammen, versucht einen Grundkonsens über Begriffe, Selbstverständnisse, Problemlagen und Aufgaben herbeizuführen, identifiziert offene Forschungsfragen und hat deren verteilte und abgestimmte Bearbeitung im Blick.
Die Arbeitsgruppe hat eine Stellungnahme zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur sowie ein Grundsatzpapier zur Sicherung der langfristigen Verfügbarkeit von Forschungsdaten veröffentlicht, das Arbeitsfelder der AG näher beleuchtet.
Mailingsliste
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An der Arbeitsgruppe sind beteiligt:
- Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Digitale Akademie, Mainz: Jonathan G. Geiger.
- Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH-ÖAW), Wien: Matej Ďurčo.*
- Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), Berlin: Katja Marciniak, Dominik Blöse, Markus Schnöpf.*
- Bergische Universität Wuppertal, Lehrgebiet Digital Humanities, Wuppertal: Patrick Sahle.
- CAU Kiel, Zentrales Forschungsdatenmanagement, Servicebereich Digital Humanities und Forschungsdaten, Kiel: Andreas Christ*
- CLARIN-D-Zentrum Tübingen, Seminar für Sprachwissenschaft (Clarin-D), Tübingen: Erhard Hinrichs, Thorsten Trippel.*
- DAASI International, Tübingen: Peter Gietz
- Digitale Geisteswissenschaften - DARIAH-DE: Ulrich Schwardmann, Tibor Kálmán, Philipp Wieder (GWDG).*
- DaSCH, Nationales Schweizerisches Daten- & Servicezentrum für die Geisteswissenschaften (DaSCH), Basel, Marco Menna.*
- Data Center for the Humanities (DCH), Köln: Jonathan Blumtritt, Patrick Helling, Felix Rau.*
- Deutsche Nationalbibliothek (DNB), Leipzig und Frankfurt am Main: Peter Leinen
- Digital Humanities, Universität Rostock, Rostock: Ulrike Henny-Krahmer
- eScience Center, Tübingen: Matthias Lang.*
- FU Berlin, Center für Digitale Systeme (CeDiS) / UB: Sybille Söring.
- Hessische Forschungsdateninfrastrukturen, Marburg: Ortun Brand.*
- Hessisches Landesarchiv, Marburg: Nils Reichert
- Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt (Hist-Data), Halle-Wittenberg: Katrin Moeller / Forschungsinfrastrukturen Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: Roberto Cozatl (ULB).*
- Humanities Data Centre (HDC), Göttingen: Sven Bingert, Claudia Engelhardt, Daniel Kurzawe, Jörg Wettlaufer.*
- IANUS am Deutschen Archäologischen Institut (IANUS), Berlin: Maurice Heinrich, Felix Schäfer.
- Institut für Deutsche Sprache - Archiv für Gesprochenes Deutsch, Mannheim: Thomas Schmidt, Hanna Hedeland.
- Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz: Fabian Cremer.
- Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI), Marburg: Stefan Schulte.
- Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, Bonn: Julian Schulz.
- Medienzentrum an der TU Dresden: Sander Münster.
- FH Potsdam, RDMO, Ulrike Wuttke.
- Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW), Bern: Beat Immenhauser.
- Servicecentrum eSciences, Universität Trier: Marina Lemaire*
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig, Timo Steyer.
- Universitäts- und Landesbibliothek, Darmstadt: Thomas Stäcker.
- Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities Graz (ZIM-ACDH), Graz: Johannes Stigler.*
- Zentrum für nachhaltiges Forschungsdatenmanagement/Geisteswissenschaftliche Infrastruktur für Nachhaltigkeit (gwin), Hamburg: Kai Wörner.*
Die mit dem Sternchen * gekennzeichneten Institutionen bieten Infrastrukturen des Forschungsdatenmanagements in den Geisteswissenschaften an.
Aktuelles
Sammlung von FDM-Beratungsworkflows
Im Nachgang zum letzten AG-Treffen hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die sich über die durchführungen von FDM-Beratungen austauscht und nun plant Workflows, wie sie an einzelnen Einrichtungen durchgeführt werden, kommentiert bereitzustellen. Die Arbeitsgruppe ist offen für weitere Beitragende.
Veranstaltungen 2023
DHd2023 Workshop “Hands-on-Workshop Datendokumentation”
Am 14. März 2023 9:00–17:30 auf dem Belval (Luxemburg) im Gebäude Maison du Savoir – Auditoires im Raum MSA-3.200. Weblink: https://dhd2023.dig-hum.de/page/programmubersich
AG-Treffen auf der DHd2023
Am 16.03.2023 um 17:30 an der Universität Trier.
FORGE23 “Anything goes!?. Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften kritisch betrachtet
Vom 4.-6. Oktober 2023 findet die FORGE23 in Tübingen statt. Das Call for Paper ist am 13.02.2023 veröffentlicht worden. Deadline für die Einreichung ist der 28.04.2023.
Webseite: https://dhd2023.dig-hum.de/
Veranstaltungen 2022
AG-Treffen auf der DHD 2022
Das AG Treffen auf der digitalen DHd 2022 findet am Donnerstag, den 10. März 2022 zwischen 13:30 und 14:30 Uhr statt. Das Treffen ist öffentlich über die Tagungsanmeldung zur DHd 2020 möglich: https://www.conftool.net/dhd2022/sessions.php
Workshop auf der DHd-Tagung 2022 am 7. März 2022, 14-18:00 Uhr: Ethisch - transparent - offen: Die CARE-Prinzipien und ihre Implikationen für geisteswissenschaftliche FDM-Services
Konzeption und Moderation: Katrin Moeller (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Sibylle Söring (Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin), Sabine Imeri (Universitätsbibliothek und Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie an der Humboldt-Universität zu Berlin), Marina Lemaire (Servicezentrum eSciences der Universität Trier), Nils Reichert (Hessisches Landesarchiv, Marburg)
Vertreter:innen von Infrastruktureinrichtungen (AG Datenzentren) möchten mit Forschenden über ethische Herausforderungen zur Entwicklung und Umsetzung des Forschungsdatenmanagements (FDM) diskutieren. Dabei fallen häufig Beratungs- und Kompetenzvermittlungsaufgaben an, die weit in rechtliche und ethische Thematiken ausgreifen, für die Mitarbeiter:innen von Datenzentren und Infrastruktureinrichtungen aber nicht geschult sind, und für die aus geisteswissenschaftlicher Perspektive auch kaum Handreichungen existieren.Ergänzt wird diese Perspektive durch fachliche Beiträge zu Anwendungskontexten, zur Relevanz und disziplinären Ausweitung der CARE-Prinzipien durch die Ethnologin Sabine Imeri (FID Sozial- und Kulturanthropologie, HU Berlin/Universität Bremen) sowie Vertreter:innen weiterer Fachkontexte. Die einzelnen Themenblöcke werden Herausforderungen am Beispiel von Oral History (Verena Lucia Nägel, Universitätsbibliothek, FU Berlin), Afrikanistik/Linguistik (Henning Schreiber/Katrin Pfeiffer, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg) sowie Archivrecht (Thomas Henne, Archivschule Marburg) in den Blick nehmen. Die Verschränkung von FDM-Expertise und Problemszenarien der Forschungspraxis soll beide Handlungsebenen besser miteinander in Bezug setzen und die gegenseitige Wahrnehmung von Bedarfen, Herausforderungen und Lösungskonzepten fördern. Der Workshop ist bereits vollständig ausgebucht: Workshop
Veranstaltungen 2021
Veranstaltungen 2021: Workshopreihe “Hands On Research Data” der AG Datenzentren auf der vDHd 2021 “Experimente”
- Hanna Hedeland und Thomas Schmidt, Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim: „Transkription audiovisueller Daten – Werkzeuge und gute Praktiken“, Mi. 24.03.2021, 13.00-15.00 Uhr und Do. 16.09.2021, 13.00-15.00 Uhr, https://vdhd2021.hypotheses.org/290
- Marina Lemaire, Servicezentrum eSciences, Universität Trier: „Datendokumentation für eine digitale Edition. Welche Informationen über die Daten brauchen Datennachnutzer:innen?“, Webinar ab 03.05.2021, Workshop Mi. 02.06.2021, 10.00-13.00 Uhr https://vdhd2021.hypotheses.org/283
- Katrin Moeller, Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: „Historische Karten mit Qgis erstellen und dokumentieren“, Workshop 26.03.2019, 9.00-13.00 Uhr, https://vdhd2021.hypotheses.org/180
- Julien Raemy, Lukas Rosenthaler und Vera Chiquet, DaSCH Data and Service Center for Humanities, Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Basel: „Simple Image Presentation Interface (SIPI) – Bilder IIIF kompatibel speichern und publizieren“, Mo. 31.05.2021, 10.00-12.00 Uhr, https://vdhd2021.hypotheses.org/861
- Felix Rau, Data Center of the Humanities, Universität Köln: „Datendokumentation und Archivierung audiovisueller Sprachdaten“, asynchroner Beitrag
- Diskussionsrunde: Dokumentation von Forschungsdaten und Herausforderungen von Datentransparenz in der Forschungspraxis, 17.09.2021, 14.00-15.00 Uhr
Forge 2021
Tagung FORGE21: “Mapping the Landscape - Geisteswissenschaftliches Forschungsdatenmanagement zwischen lokalen und globalen, generischen und spezifischen Lösungen” bewerben! https://dhd-ag-datenzentren.github.io/documents/FORGE21_Call-for-Papers.pdf
RaDiHum20 spricht mit der AG Datenzentren
In der Januarfolge des Kanals RaDIHum20 sprechen die Convenorinnen der AG Datenzentren des Verbands der “Digital Humanities im deutschsprachigen Raum” mit dem Team von RaDiHum zum Thema Forschungsdatenmanagement und Aufgaben der Wissenschaft zur Publikation von qualitätsgesicherten und dokumentierten Daten. https://radihum20.de/ag-datenzentren/
Dienstekatalog AG Datenzentren
Erreichbar unter: https://dhd-ag-datenzentren-dienstekatalog.github.io/
Veranstaltungen 2020
- Barcamp “Vermittlung von Data Literacy in den Geisteswissenschaften” auf der DHd 2020 organisiert von Mitgliedern der AG Datenzentren Mehr Informationen unter: https://dhd-blog.org/?p=12806
Workshop der AG Datenzentren zum Thema Interoperabilität am 23./24.01.2020 in Frankfurt am Main**
Mehr Informationen unter: https://dhd-blog.org/?p=12627
- Folien des Workshops 2020 Erreichbar unter: https://dhd-ag-datenzentren.github.io/workshop_2020
Neue Publikation der DHd-AG-Datenzentren
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Ulrike Wuttke, Patrick Helling und Jonathan Blumtritt für die DHd-AG Datenzentren sowie A. Czmiel, K. Moeller, P. Gietz, K. Wörner, C. Wagner und B. Ebert, ‘Wie es Euch gefällt? Perspektiven wissenschaftsgeleiteter Organisationsformen des Datenmanagements für die Geisteswissenschaften (Bericht vom Panel der AG Datenzentren während der DHd 2019, Mainz & Frankfurt am Main)’, 20.06.2019. https://dhd-blog.org/?p=11870
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Stellungnahme der AG zu einem geisteswissenschaftlichen NFDI-Konsortium (02.10.2018): In Vorbereitung auf den dritten Workshop der Reihe “Wissenschaftsgeleitete Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Kulturwissenschaften in Deutschland”, hat die AG einen Vorschlag zur Bildung und Strukturierung eines geisteswissenschaftlichen NFDI-Konsortiums vorgelegt.
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Patrick Helling, Brigitte Mathiak und Katrin Moeller, Forschungsdatenmanagement in den Geisteswissenschaften - der Dienstekatalog der AG Datenzentren des Verbands “Digital Humanities im deutschsprachigen Raum” (DHd), in: ABI Technik. Zeitschrift für Automation, Bau und Technik im Archiv-, Bibliotheks- und Informationswesen 38, 2018, S. 251-261.
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Am 1. März 2018 hielt die DHd-AG Datenzentren im Rahmen der DHd 2018 Köln (Kritik der digitalen Vernunft, 26.02.-02-03.2018, Universität zu Köln) ein Panel unter dem Titel Die Summe geisteswissenschaftlicher Methoden? Fachspezifisches Datenmanagement als Voraussetzung zukunftsorientierten Forschens ab. Der Blogeintrag zum Panel ist nun veröffentlicht und kann hier nachgelesen werden: https://dhd-blog.org/?p=9740
Kontakt/Convenor*innen
Marina Lemaire
Universität Trier
Servicezentrum eSciences
Telefon: +49 (0)0651 - 2104
E-Mail: marina.lemaire@uni-trier.de
Stellvertretende Convenor
Sibylle Söring
Freie Universität Berlin
Universitätsbibliothek
Abt. Dienste für Forschung
Team Forschungsdatenmanagement
Telefon: +49 (0)30 838 63199
E-Mail: sibylle.soering@fu-berlin.de
Andreas Christ Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Universitätsbibliothek Leitung Digital Humanities & Forschungsdaten E-Mail: christ@ub.uni-kiel.de
Ehemalige Convenor*innen
- Convenorinnen 4/2019-3/2022: Katrin Moeller & Ulrike Wuttke
- Convenor 4/2016-3/2019: Kai Wörner
- Convenor 4/2014-3/2016: Patrick Sahle